Würden Sie gerne auf diese Nachricht reagieren? Erstellen Sie einen Account in wenigen Klicks oder loggen Sie sich ein, um fortzufahren.
Ihr seit gerne jemand anders? Tiegert als Sampfote durch den Wald? Oder spreizt als Drache die Flügel und gleitet durch die Luft? Dann seit ihr hier genau richtig.
News
Achtung! Das Forum wurde komplett überarbeitet.
Es gibt ein paar Änderungen. Zu finden in dem neuen Unterforum Allgemeines zum Forum
Anzahl der Beiträge : 426 Anmeldedatum : 15.04.11 Alter : 30 Ort : Forchheim
Thema: Wissenswertes: Fellfarben Di Okt 16, 2012 9:55 am
Grundfarben
Fuchs:
Der Fuchs ist die „einfachste“ Farbe des Pferdes, da sie nur von einem Gen bestimmt wird, dem E-Faktor. Ein Fuchs ist am Genort E immer reinerbig rezessiv ee. Welche Gene der Fuchs am A-Genort besitzt ist egal, da das ee diesen überdeckt. Somit gibt es für den Fuchs drei genetische Varianten: AAee Aaee aaee Außer dem Windfarbgen können alle anderen Gene aber Einfluß auf die Grundfarbe des Fuchses nehmen, so dass neue Farbvarianten entstehen. Das Flaxen-Gen wirkt sogar ausschließlich auf Füchse. Füchse haben immer rotes Fell und gleichfarbiges oder helleres Langhaar, aber nie schwarzes. Verpaart man zwei Füchse untereinander, so fallen zu 100 % Fuchsfohlen. Da das Gen rezessiv vererbt wird, können auch alle anderen Farben untereinander verpaart zu einem Fuchsfohlen führen. Das Fuchs-Gen kann man heute mit einem Gentest nachweisen, man kann also auch andersfarbige Pferde darauf testen, ob sie Fuchs vererben oder nicht. Dies kann sinnvoll sein, wenn man Fuchs als Farbziel hat oder Fuchs als Farbe des Fohlens ausschließen möchte. Es ist also recht einfach, beispielsweise eine Rasse nur auf die Fuchsfarbe zu beschränken. Ein Beispiel dafür ist die Kaltblutrasse Suffolk Punch, die ausschließlich aus Füchsen in sieben verschiedenen Schattierungen besteht. Die unterschiedlichen Farbvarianten des Fuchses werden durch das Allel F verursacht. Hellfüchse untereinander verpaart können alle Farbvarianten des Fuchses bringen, aber dunklere Füchse vererben nur gleichfarbig oder dunkler.
Interessant zu wissen ist auch, das weiße Abzeichen beim Fuchs meist größer sind als bei anderen Farben, Füchse mit viel Weiß sind also recht häufig.
Trakehner Aljoscha von Thycoon aus der Ambra G zeigt die Fuchsfarbe, die man am ehesten mit dem Begriff Fuchs verbindet.
Wunderbar leuchtender Rotfuchs. Foto by Peter Kamp/pixelio.de
Ein Dunkelfuchs mit deutlichem dunklerem Rotton. Foto by Heidi König
Ein schon fast Schwarz wirkenden Kohlfuchs mit hellem Langhaar. Kohlfüchse treten nur selten mit gleichfarbigem Langhaar auf und können dann schnell mit einem Rappen verwechselt werden. Foto by Heidi König
Reitponyhengst Melli´s Sir Ricardo. Der Hengst ist fast schwarz, nur am unteren Bereich der Beine ist zu erkennen, daß es sich eigentlich um einen Fuchs handelt. Foto by Johann Schefer
Rappe:
Damit ein Rappe entsteht bedarf es zweier Gene, eines rezessiven auf dem A-Faktor und eines dominanten auf dem E-Faktor. Wie bei den Füchsen schon beschrieben muß ein Pferd auf dem E-Faktor EE oder Ee sein, damit ein nicht-fuchsfarbenes Pferd fällt. Daher muß ein Rappe schon einmal diese Genkombinationen aufweisen. Jetzt kommt noch der A-Faktor ins Spiel. Er entscheidet darüber, ob ein Pferd mit EE bzw. Ee ein Rappe oder ein Brauner wird. Für den Rappen muß die rezessive Kombination aa vorliegen. Das ergibt letztendlich für den Rappen zwei genetische Varianten: aaEE aaEe
Verpaart man nun aaEE untereinander, werden immer nur wieder Rappen fallen (nur aaEE möglich), verpaart man aaEE mit aaEe fallen auch wieder nur Rappen (aaEE oder aaEe). Aber aaEe mit aaEe verpaart ergibt mit einer Wahrscheinlichkeit von 25 % Füchse (aaee). Zur Verdeutlichung: aaEe x aaEe = aaEE + aaEe + aaEe + aaee Aus dieser Verpaarung fallen 25% reinerbige Rappen, die aaEE sind, 50 % mischerbige Rappen, da zweimal aaEe möglich ist, und schließlich 25% Füchse, die aaee sind. Da man das Fuchsgen entweder schon anhand des Stammbaumes erkennen oder aber notfalls auch mit dem Gentest nachweisen kann, ist es relativ einfach, Rappen zu züchten, indem man nur Rappen untereinander verpaart. Ein typisches Beispiel dafür sind die Friesen, aber auch die Kladruber, die nur als Rappen und Schimmel gezüchtet werden.
Bereits nachgewiesen wurde die Modifikation At. Solche Pferde sind Rappen mit wenigen roten Haaren an Kopf und Flanken. Sie werden allgemein als Schwarzbraune bezeichnet und zu den Braunen gerechnet, obwohl sie genetisch eigentlich Rappen sind. Eine weitere genetisch noch nicht genau geklärte Variante sind die sogenannten Fading Blacks. Diese Rappen verändern ihre Grundfarbe bei viel Sonneneinstrahlung oder Regen zu einem rötlichen Schwarz. Sind sie eingedeckt oder stehen viel im Stall ist die Aufhellung kaum zu sehen. Unter dicken Mähnen bleibt das Fell tiefschwarz. Meist werden sie bei uns Sommerrappe oder Rotrappe genannt.
Interessanterweise werden Rappfohlen häufig hellgrau oder bräunlich geboren und werden erst nach dem Fellwechsel dunkler. Zu beobachten ist hierbei, daß ausschimmelnde Rappfohlen bereits dunkel zur Welt kommen. Das Schimmelgen scheint also zuerst einmal die Fohlenfarbe zu intensivieren.
Trakehnerstute Elritze II von Bergsturm aus der Eberesche v. Rubin
Dieses Foto zeigt einen Fading Black. Das Pferd zeigt am ganzen Körper einen Rotschimmer. Foto by Heidi König
Sehr heller Rappe (Smoky Black?) Foto Peter Becker Pferdeknipser.de
Tiefschwarzer Glanzrappe Foto Peter Becker Pferdeknipser.de
Brauner:
Nachdem wir bereits den Fuchs und den Rappen besprochen haben, wissen wir schon, was der Braune nicht ist, nämlich aa oder ee. Für den Braunen kommen daher folgende Genkombinationen in Frage: AAEE AAEe AaEE AaEe Beim Braunen wirken sogenannte Verteilungsgene. Das Pferd ist grundsätzlich erst einmal schwarz, je nach Modifikation werden dann mehr oder wenige schwarze Haare verdrängt und durch rote Haare ersetzt. Ein Brauner ist also ein Pferd, dessen Deckhaar aus schwarzen und roten Haaren gemischt ist. Das Langhaar ist immer schwarz, oft auch die Beine. Die unterschiedlichen Schattierungen des Braunen werden durch unterschiedliche Modifikatoren verursacht, die aber noch nicht genau aufgeklärt sind. Man unterscheidet im Allgemeinen Schwarzbraune, Dunkelbraune, Braune und Hellbraune, es kann aber durchaus noch weitere genetische Abstufungen geben. Sowohl der Rotbraune als auch der Hellbraune, deren Deckhaar fast ausschließlich aus roten Haaren besteht, zeigt sich dominant über die anderen Braunschattierungen. Verpaart man einen Rotbraunen mit einem Dunkelbraunen, wird also eher wieder ein Rotbrauner geboren.
Trakehner Namur von Guter Stern aus der Nicaria v. Kapuccino. Er zeigt das typische Braun.
Warmblut in schönem Kastanienbraun. Im Gegensatz zum obigen Bild weist diese Stute mehr schwarze Haare im roten Fell auf und wirkt daher auf der Oberlinie dunkler. Foto Jessica Konrad
Mit noch mehr schwarzen Haaren im Deckhaar entsteht der Dunkelbraune. Foto by Heidi König
Noch einmal eine Variante des Dunkelbraunen. Oft sind bei dieser Farbe die Flanken heller. Foto by Lara/pixelio.de
Sind keine schwarzen Haare im Deckhaar vorhanden entsteht ein Hellbrauner. Foto by Andreas Fratze/pixelio.de
Aufhellungen/Verdunklungen
Schwarzbrauner:
Der Schwarzbraune ist eine Variante des Rappen und wird daher oft auch als Rappe im Pferdepaß vermerkt. Im Unterschied zum echten Rappen zeigen Schwarzbraune Aufhellungen rund um Maul und an den Flanken. Oft sind diese hellen Haare nicht das ganze Jahr über zu sehen, sondern nur in einer Jahreszeit. Hervorgerufen wird diese Variante des Rappen durch eine unvollständig dominante Genvariante auf dem Agouti-Faktor. Das a für Rappe wird verändert zu at. Dieses Allel ist rezessiv zum Braunen, aber dominant zu einem echten Rappen.
Typisch helles Maul eines Schwarzbaunen Foto Peter Becker pferdeknipser.de
Flanke eines Schwarzbraun-Tobiano Foto Nadine Angersbach
Dominant Black:
Dominant Black ist eine recht unbekannte und noch wenig erforschte Variante des Rappen und beruht auf einer anderen Vererbung. Während beim eigentlichen Rappen die Interaktion des Agouti-Locus und des Extension-Locus im Zusammenspiel erst einen Rappen ergeben kann ist beim Dominant Black eine Allel-Variante es Extension-Locus allein für die Farbgebung zuständig.
Das Besondere ist das diese Rappen das Agouti-Allel A haben können, aber dennoch schwarz sind und nicht braun. Dafür verantwortlich gemacht wird das Gen ED. Ein reinerbiger Dominant Black würde mit allen Partner nur Rappen bringen!
Oft sind Dominant Blacks nicht tiefschwarz sondern zeigen einen Braunschimmer. Wie echte Rappen werden sie gräulich geboren und dunkeln dann nach.
Schimmel:
Das Schimmel-Gen ist das dominanteste unter den Farbgenen, denn es überdeckt alle anderen Gene, sofern es vorhanden ist. Schimmel sind weiße Pferde, die allerdings nicht weiß geboren werden, sondern farbig zur Welt kommen. Als Fohlen können Schimmel alle Farben oder Muster haben, die beim Prozess des Ausschimmelns natürlich verloren gehen und später meist nicht mehr zu erkennen sind. Dafür verantwortlich ist das dominante Gen G (Grey). Ein Schimmel ist also entweder GG oder Gg, alle farbigen Pferde sind gg. Ein reinerbiger Schimmel (GG) wird immer nur Schimmel-Nachkommen haben, egal welche Farben das andere Elternteil zeigt, bei mischerbigen Schimmeln werden 50% der Nachkommen ebenfalls Schimmel, 50% bleiben farbig. Die unterschiedlichen Schattierungen beim Schimmel ergeben sich durch das Ausschimmeln, da nach und nach die farbigen Haare durch weiße bzw. eigentlich farblose ersetzt werden. Aus einem Rappen wird also meist erst ein Rappschimmel, später ein Grauschimmel etc. Man hat drei Varianten beim Schimmel entdeckt, die sich in der Schnelligkeit der Ausschimmelung unterscheiden: 1. dunkel geboren mit dunklem Langhaar, schimmelt langsam aus 2. dunkel geboren mit hellem Langhaar, schimmelt langsam aus 3. hell geboren, schimmelt schnell aus. Es scheint, daß je dunkler die Grundfarbe ist desto länger dauert der Prozeß des Ausschimmelns.
Besondere Muster, die durch weitere Gene verursacht werden sind
• der Apfelschimmel, der auf schon recht hellem Fell dunkel umrandete Kreise zeigt, seltener auch auf dunklem Grund hell umrandete Kreise. Diese Kreise entstehen allein durch das Ausschimmeln und sind nicht durch Fütterung oder andere Dinge beeinflußbar; • der Fliegenschimmel, der auf weißem Fell viele kleine schwarze Punkte zeigt, • und der Forellenschimmel, der dem Fliegenschimmel ähnlich ist, nur dass die Punkte rötlich oder braun sind. Aus normalen Schimmeln werden im Alter oft Fliegenschimmel oder Forellenschimmel, warum dies so ist und welche Gene eine Rolle spielen ist noch nicht geklärt. Es gibt keine Pferderasse, die ausschließlich Schimmel sind, aber bei den Arabern, Spanischen Pferden und auch den Lipizzanern überwiegen die Schimmel.
Schimmel haben besonders schöne Augen, da das Auge durch die dunkle Haut ums Auge herum durch den Kontrast zum weißen Fell größer erscheint als bei andersfarbigen Pferden.
Die nachfolgenden Fotos zeigen Schimmel in unterschiedlichen Aufhellungsstadien. Die Aufhellung ist nicht abhängig vom Alter!
Shetlandstute Schneeflocke Foto Nadine Angersbach
Foto by Jessica Konrad/pixelio.de
Foto by Jessica Konrad/pixelio.de
Foto by Thomas Max Müller/pixelio.de
Foto by Uschi Dreiucker/pixelio.de
Forellenschimmel Foto Nadine Angersbach
Foto by Gabriele Planthaber/pixelio.de
Creamgen:
Durch das Cremegen enstehen die Isabellen. Dieses Gen ist das mit der verwirrensten Nomenklatur, denn im umgangssprachlichen Gebrauch hat hier jede Veränderung durch das Gen eine eigenen Farbbezeichnung, nicht wie bei den anderen Farben die Grundfarbe plus die Aufhellung. Um den diesen dadurch oft entstehenden Problemen aus dem Weg zu gehen habe ich mich mit der Nomenklatur an Monika Reißmann angelehnt, die die alte Farbbezeichung "Isabellen" plus die Grundfarbe verwendet. So entstehen Fuchsisabell, Fuchsweißisabell (Cremello), Braunisabell (Buckskin), Braunweißisabell (Perlino), Rappisabell (Smoky Black) und Rappweißisabell (Smoky Cream, Silver Smoky) Das Cremegen ist ein unvollständig dominantes Gen auf dem C-Faktor. Es beeinflusst jede Grundfarbe und hellt die eigentliche Farbe auf. Unvollständig dominant daher, weil das Aussehen von Homozygoten und Heterozygoten unterschiedlich ist. Ein Rappe, Fuchs oder Brauner ist genetisch auf diesem Faktor CC. Sobald das Pferd aber CCcr ist, verändert sich seine Farbe. Aus einem Fuchs wird eine Fuchsisabelle, also ein gelbes bis goldenes Pferd mit heller Mähne. Häufig zeigen diese Pferde eine saisonal unterschiedliche Färbung, so daß man nie genau die Schattierung bezeichnen kann.
Welsh B-Stute FotoJessica Konrad
Der Braune wird aufgehellt zu einem erdfarbenen Braunisabellen. Für diese Färbung gibt es keine eindeutige deutsche Bezeichnung, am geläufigsten ist noch die englische Bezeichnung Buckskin. Solche Pferde sind hellbraun bis ebenfalls gelblich gefärbt, haben aber das dunkle Langhaar und oft die dunklen Beine des Braunen. Fälschlicherweise werden diese Pferde als Falben bezeichnet, sie haben aber keinen Aalstrich oder sonstige Primitivzeichen! Diese falsche Bezeichnung entstand nur mangels einer eigenen Deutschen. Für den eigentlichen Falben ist ein anderes Gen verantwortlich (siehe dort)
Foto by Diana Neureiter/pixelio.de
Bei einem Rappen ist das einfache Cremegen am schlechtesten zu erkennen, da die Rappfarbe nur minimal aufgehellt wird. Solche Pferde werden als Rappisabellen oder Erdbraune bezeichnet, im englischen als Smoky Black. Diese Rappen können normale schwarze Grundfarbe haben, das einzige sichere Merkmal für den Smoky sind helle Ohreninnenseiten bei sonst dunklem Fell. Smokys werden meist grau oder mausbraun geboren, während der Rappe als Fohlen blauschwarz oder schieferfarben hin zu dunklem Braun gefärbt ist.
Foto by Heidi König
Smoky 10 Stunden alt Foto Madith Pauwels
Stute Hexe, Smoky Black Minimum Tobiano mit Palominoscheck-Fohlen Foto Jagersberger
Tritt das Cremegen sogar doppelt auf als CcrCcr wird die Grundfarbe noch mehr aufgehellt zu einem Weißisabellen. Aus einem Fuchs wird ein Cremello, ein fast weißes Pferd mit leicht cremefarbenem Anflug. Der Braune wird ein Perlino, ebenfalls fast weiß und vom Cremello nur schwer zu unterscheiden. Der Rappe wird maus- bis ganz hellgrau und dann als Smoky Cream bezeichnet. Bei allen drei Varianten ist aber immer noch gut ein Unterschied zwischen dem aufgehellten Fell und weißen Abzeichen zu erkennen.
Ein hundertprozentiger Weg, einen Isabellen zu bekommen, ist die Verpaarung mit einem Cremello, Perlino oder Smoky Cream. Beispiel: Ich verpaare Fuchs mit Cremello. Der Fuchs ist **eeCC, der Cremello **eeCcrCcr (* steht immer für unbekannte Gene, an diesem Genort sind praktisch alle Varianten möglich). Alle Nachkommen können nur **eeCCcr sein, also Isabellen. Zwei Fuchsisabellen untereinander verpaart bringen zu 25% Füchse, zu 50% wieder Isabellen und zu 25% Cremellos. Für die Braunen und Rappen und deren Cremeaufhellungen gilt entsprechend das Gleiche.
Da sich das Cremegen aufgrund des teilweise dominanten Erbganges immer auch äußerlich am Pferd zeigt, kann es nie verdeckt getragen werden. Diese Färbungen kommen in vielen Rassen vor, vor allem aber bei den Westernpferden oder vielen Ponyrassen wie den Isländern. Bei Warmblütern sind sie eher selten.
Cremellos erscheinen fast weiß. Foto by Sarah Kiefer
Bei Perlinos ist das dunklere Langhaar des ursprünglichen Braunen noch gut zu erkennen.
Silver Smoky/Smoky Cream
Isländer-Hengst Heimdalur, gekörter Smoky Cream-Schecke Foto by Marion Köppner
Falbe:
Der Falbe entsteht durch den Dun-Faktor, welcher ein dominantes Gen ist. DD und Dd beschreiben einen Falben, dd ein Pferd ohne die Falbaufhellung. Durch den Dun-Faktor wird das Fell des Pferdes aufgehellt, dabei zeigt sich aber kein Unterschied, ob das Pferd DD oder Dd ist. Aus einem Fuchs wird ein Rotfalbe, aus einem Rappen ein Rappfalbe und aus einem Braunen ein Braunfalbe. Der Mausfalbe entsteht aus einem schwarzbraunen Pferd. Alle Falben haben einen Aalstrich in der normalen Grundfarbe, also ein Fuchs einen Roten, ein Brauner einen Braunen und ein Rappe einen Schwarzen. Gliedmaßen und Kopf sind meist auch dunkler und die Beine zeigen teilweise Zebrastreifen. Ebenfalls können Nackenflecken, Schulterflecken, Schulterstreifen oder ausgeprägte Gesichtsmasken entstehen.
Da es auch Pferde ohne Dun-Aufhellung mit Aalstrich gibt, vermutet man, dass der Aalstrich nicht durch den Dun-Faktor entsteht, sondern nur eng mit ihm gekoppelt ist und daher die beiden immer zusammen vererbt werden. Allerdings müsste es dann auch vereinzelt Falben ohne die Primitivzeichen Aalstrich und Zebrastreifen geben, aber das ist mir bislang nicht bekannt. Auch Pferde mit Cremegen werden durch den Dun-Faktor beeinflusst und zeigen dann die Dun-Markierungen Aalstrich, Zebrastreifen und dunkleren Kopf. Das führt zum Beispiel auch zu einem Buckskin-Dun, einem „Falb-Falben“. Rassen, die ausschließlich Falben sind sind die Fjordpferde und die Sorraias.
Die Schattierungen des Falben reichen sehr weit. Die Fjordpferde sind immer sehr hell in ihrer Farbausprägung, unabhängig von der Reinerbigkeit, während bei Shettys und Isländern eher kräftige Farben zu verzeichnen sind.
Aalstrich bei einem Fuchsfalben Foto Madith Pauwels
Schulterkreuz bei einem Fuchsfalben Foto Madith Pauwels
Zebrastreifen bei einem Fuchsfalben Foto Madith Pauwels
Braunfalbe
Mausfalbe/Rappfalbe Foto Sarah Kiefer
Fuchsfalbe
Dunolino (Palomino mit Dun-Faktor)
Dunskin/ Buckskin Dun
Perlino Dun
Hellbraunfalbe Welsh A-Stute Foto Jessica Konrad
Bezeichnungen im englischsprachigen Raum für verschiedene Farbvarianten:
Zebra Dun: alle Varianten mit brauner Grundfarbe Peanut Butter Dun: helles gelbliches Braun, "erdnußbutterfarben" Golden Dun: hellgelbes Braun, 1 Cremegen Silvery Dun: ganz blasser Brauner, 1 Cremegen Dunskin: braun, 1 Cremegen Dusty Dun: hell gräuliche Grundfarbe ohne dunklen Kopf Coyote Dun: Braun mit Sooty
Grullo, Blue Dun, Mouse Dun: Rappgrundfarbe Slate Grullo: helles grau, (Smoky Grullo?) Silvery Grullo: ganz helles Fell, ua. für Rappen mit 2 Cremegenen verwendet Lobo Dun: Grullo mit Sooty Countershading Olive Dun: grau mit gelblichem Anflug
Muddy Dun: Dunkelfuchs Red Dun: normalfarbiger Fuchs (sorrel oder light chestnut) Orange Dun: heller Fuchs, Langhaar meist etwas heller als Grundfarbe (chestnut) Apricot Dun: ganz blasser Fuchs, Langhaar fast immer heller (sorrel oder light chestnut)
Claybank Dun: fuchsbasiert, aber mit gelblichem Ton Linebacked Palomino: Palomino Cream Dun: Perlino, Cremello, "Dunalino" White Dun: Perlino, Cremello, "Dunalino"